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1. Die Geschichte des Alterthums - S. V

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
Vorwort. Sie vorliegende Sammlung von historischen Gemälden, welche um so eher ausschließlich deutschen Werken entnommen werden konnte, als in unserm Jahrhundert die deutsche Nation in fruchtbarer Bearbeitung der eigenen wie der fremden Geschichte von keiner andern übertroffen wird, hat zunächst die Bestimmung eines Commentars zu dem vom Herausgeber verfaßten „Grundriß der Geographie und Geschichte" (für obere Klassen, 14. Auflage 1873, für mittlere Klassen, 15. Auflage 1873), an welchen sie sich durch Plan und Anordnung enge anschließt. Um diesem Zwecke zu entsprechen, besteht das Ganze keineswegs, wie vielleicht aus dem Haupttitel und aus der Beschaffenheit ähnlicher Sammlungen vermuthet werden könnte, aus einer. Reihe einzelner, abgerissener Aufsätze ohne innern Zusammenhang, sondern enthält eine organisch gegliederte Darstellung aller Hauptbegebenheiten der allgemeinen Weltgeschichte, mit besonderer Rücksicht auf die Religions- und Staatsverfassung, zum Theil auch auf Kunst, Wissenschaft und Handel (die bald in besonderen Abschnitten, bald gelegentlich an passenden Stellen behandelt sind) und in Verbindung mit Charakterzeichnungen der hervorragendsten Persönlichkeiten. Um aber einen solchen Zusammenhang herzustellen und innerhalb enger Grenzen einen gewissen Grad der Vollständigkeit zu erzielen, bestand die Aufgabe des Herausgebers nicht bloß in der Auswahl solcher Abschnitte, die wissenschaftlichen Werth mit klarer und zugleich anziehender Darstellung möglichst vereinigen, sondern zum großem Theile in der Redaction derselben und besonders in der Reduction auf einen einheitlichen Maßstab des Umfangs durch Ausscheidung alles Entbehrlichen, durch Znsammen-ziehung größerer Ausführungen in eine abkürzende, anknüpfende oder abrundende Fassung. Damit der Inhalt dem heutigen Standpunkte der historischen Forschungen, in so weit diese allgemeinere

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 337

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
93. Zur Charakteristik Philipp's Ii. 337 Er hatte in dem Theilfürstenthum, welches sein Bruder Perdikkas ihm überwiesen hatte, eine kleine schlagfertige Truppe sich gebildet, welche als Kern und Schule seines Heeres diente. 93. Zur Charakteristik Philipp s Ii. (Nach Arno ld Schäfer, Demosthenes und seine Zeit, bearbeitet vom Herausgeber.) Die Größe Makedoniens war Philipp's Ii. eigenstes Werk, weshalb das Urtheil mancher Alten dahin geht, daß er durch Gründung des mace-donischeu Staates etwas ganz Anderes gethan, als sein Sohn Alexander durch die Anwendung der erworbenen Kräfte. Ausgestattet mit den reichsten Gaben des Körpers und Geistes, von schöner, kräftiger Gestalt, ausdauernd in allen Anstrengungen, früh gereist in den Wirren, deren Zeuge er als Knabe war, und in dem Verkehr mit den großen Staatsmännern und Feldherren Thebens wie mit anderen Hellenen, begabt mit einer leichten, schnellen Auffassung und der Rede mächtig, dabei von einer Liebenswürdigkeit im persönlichen Umgange, deren Zauber Wenige, die mit ihm in Berührung kamen, widerstanden haben: so tritt er uns als fertiger Krieger wie als Meister in allen Künsten der Unterhandlungen vom ersten Beginne seiner Regierung entgegen. In vielen Fällen ist Philipp durch glückliche Umstände und die Fehler seiner Feinde unterstützt worden und doch sind seine Erfolge meistens mit saurer Mühe errungen. Rastlos und unermüdlich warf er sich in den Krieg: jeder gewonnene Sieg bahnte nur den Weg zu neuen Unternehmungen. Seine Lust war es, der Gefahr ins Antlitz zu schauen, Wunden auf Wunden hat er in den Schlachten davon getragen, und man konnte ihn tadeln, daß er sein Leben über Gebühr aussetzte. Aber durch sein Beispiel riß er die Macedonier mit sich fort und bildete sich ein Heer, das an Kriegsübung und Tüchtigkeit seines Gleichen nicht hatte und seinem königlichen Feldherrn überall hin willig folgte. Mit diesem trotzte er jeglicher Beschwerde. Kaum vom Krankenlager aufgestanden, war er wieder in voller Thätigkeit. Anstrengende Märsche und schwierige Belagerungen wurden mit derselben ^Ausdauer durchgeführt, im Winter so gut wie in besserer Jahreszeit^-^anz gegen die Weise der bequemen Kriegsführung, die bei den Griechen hergebracht war. Seine Unternehmungen wurden nicht gerade von nationalem Geiste getragen, im Gegentheil, die Macedonier hätten lieber, sobald sie vor Einfällen der Nachbarvölker gesichert waren, in Ruhe daheim gesessen, unbekümmert um die Händel der Hellenen und die Auflösung des hinsiechenden Perserreiches. Aber Philipp gönnte ihnen keine Ruhe und wußte nicht sowohl mit Gewalt, als Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aufl. 22

3. Die Geschichte des Alterthums - S. 545

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
147. Der Krieg mit Antiochus Iii. von Syrien. 545 erschlagen worden sein und fast ohne Kampf, denn von den Römern fielen wenig mehr als 300 Mann, von den Pergamenern nur 25! Die Niederwerfung des großen Königs von Asien kostete noch weniger als die Besiegung Philipp's bei Kynoskephalä und sie war noch viel vollständiger. Publius Cornelius Scipio war vor der Schlacht erkrankt und mußte den Ruhm des Sieges seinem unfähigen Bruder oder vielmehr dessen militairi-schem Rathgeber Cn. Domitius überlassen, aber der Feldzugsplan war ohne Zweifel sein Werk. Während die römische Armee ihre Winterquartiere in Ephesus, Sardes u. s. w. bezog, gingen Gesandte von Antiochus, Eumenes von Pergamum, den Rhodiern und fast allen Städten Kleinasiens nach Rom, um hier, am Mittelpunkte des politischen Lebens der Welt, jeder für sich die günstigsten Bedingungen zu erwirken. Eumenes, der König des kleinen Reiches Pergamum, hatte die Rolle gespielt, die Hiero Ii. und später Masmissa zugefallen war. Er hatte treu zu Rom gehalten und zur-Besiegung Philipp's Iii. wie Antiochus' Iii. wesentlich beigetragen. Rhodus war in ähnlicher Lage. Eumenes hoffte, die griechischen Städte in Kleinasien, die jetzt von syrischer Herrschaft frei wurden, für sich zu erhalten, Rhodus aber sah in der Unabhängigkeit derselben nicht nur eilte Bedingung für die Blüte seines eigenen Handels, sondern auch eine Sicherheit für sich selbst. Da Rom sich zum Schutzherrn und Befreier der Griechen aufgeworfen hatte, so mußte Eumenes sich damit begnügen, aus einem kaum anerkannten Dynasten zum mächtigsten Fürsten Kleinasiens und zum Nebenbuhler des Königs von Syrien sich erhoben zu sehen. Denn der große Machtverlust, mit welchem Antiochus seine verwegene Politik bezahlte, indem er Asien diesseits des Taurus abtreten (außerdem seine Kriegselephanten und seine Flotte bis auf 10 Schiffe ausliefern) mußte, wurde hauptsächlich benutzt zur Vergrößerung des Pergamenischen Reiches. Eumenes erhielt nämlich Die syrischen Besitzungen auf dem thracifchen Ehersones und in Kleinasien alles Land bis an den Halys und den Taurus, mit Ausnahme der freibleibenden griechischen Städte, der Besitzungen des Prusias von Bithynien und der den Rhodiern zugetheilten Besitzungen inlycien und Karien. So konnte das Pergamenische Reich die römischen Interessen auf der einen Seite gegen Syrien, auf der andern Seite gegen Makedonien wahren; doch war zugleich dafür gesorgt, daß es aus dieser Stellung der Dienstbarkeit nicht leicht herauskommen und zu selbständig werden konnte. Denn neben den beiden großen Nachbarreichen, Macedonien und Syrien, ließ Rom noch eine Anzahl kleinerer Staaten (Bimnien, Eappadocien, beide Armenien, den Raubstaat der Galater) in Asien bestehen, und viele blühende Handelsstädte in seiner Nachbarschaft erhielten ihre Freiheit. Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aufl. 35

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 564

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
564 Xi. Die Römer. geschmückt und den Erbfeind der Römer überwunden; er hat den größern Kampf mit den wilden Leidenschaften, mit dem Vornrtheil, mit den lockenden Trugbildern der Zeit gewagt. In diesem Kampfe ist er gefallen, ein Opfer des Verrathes, ohne Schuld. 154. Bis Mobilität (der Amlsa-el). (Nach Wilh. Adolf Becker, Handbuch der römischen Alterthümer.) So lange die Patricier im alleinigen Besitze der höheren Aemter waren und als Bevorrechtete einen scharfen Gegensatz zur Plebs bildeten, sind sie als der eigentliche römische Adel zu betrachten. Als aber die Plebejer nach langem Ringen die Theilnahme an den höchsten Ehrenstellen erstritten hatten, verlor das Patriciat seine Wichtigkeit, und der Stand, der keine wesentlichen Interessen mehr gegen die Plebs zu wahren hatte, hörte auf, eine politische Partei zu sein. Wenn aber die Plebs gehofft hatte, für die Dauer zu bewirken, daß es keinen bevorzugten Stand mehr gebe, so war dieses, wie sich bald zeigte, ein eitler Wahn gewesen. Das Ansehen und die äußeren Auszeichnungen, welche die höheren Würden verliehen — und das Consulat war gerade die erste, die den Plebejern zugestanden werden mußte —, erloschen natürlich nicht mit der Amtsführung: wer einmal mit der höchsten Gewalt bekleidet gewesen war, der war für immer über die Menge erhoben und sein persönliches Ansehen ging auch auf seine Nachkommen über. Er hatte sein Geschlecht geadelt, und so bildete sich von selbst, ohne gesetzlich anerkanntes Institut des Staates zu werden, an der Stelle oder vielmehr neben dem immer bedeutungsloser werdenden Geburtsadel ein Amts ad e l, der aber forterbend in den Familien wieder zu einer Art Geburtsadel wurde und nach und nach zu einer compacten Körperschaft sich gestaltete, welche die höchste Gewalt eben so exclusiv, wie früher die Patricier, als ihr Eigenthum betrachtete. Das ist die Nobili tät, und alle, welche nicht in ihren Kreis gehören, sind Jg nobile s. Das einzige auszeichnende Vorrecht, welches den Nobiles, jedoch nicht als einem abgesonderten Stande, auch vom Staate zuerkannt wurde, war das ins imaginum oder die Berechtigung, sein Bild (aus Wachs) und die Bilder der Vorfahren in einem bestimmten Theile (atrium) des eigenen Hauses aufzustellen, und bei feierlichen Gelegenheiten vorzuführen. Dieses Recht verliehen die curulischen Aemter, so daß es mit der curulischen Agilität zugleich erlangt wurde, und diese somit als der Ausgangspunkt der Nobilität betrachtet werden kann. Der, welcher zuerst aus einer Familie zu einem curulischen Amte gelangt, heißt homo novus; und so steht zwischen ignobilitas und nobilitas die uovitas in der Mitte.

5. Die Geschichte des Alterthums - S. VI

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
Anerkennung gefunden haben, entspreche, durste sich die Auswahl nicht auf die Hauptwerke beschränken, die ohnehin gerade bei der Geschichte des Alterthums leider mehrfach unvollendet geblieben sind (wie Niebuhr's und Schwegler's römische Geschichte, Heeren's Ideen, Fr. v. Raumer'svorlesungen, Loebell's Umrisse, M. Duncker's Geschichte des Alterthums) oder doch erst der Vollendung entgegensehen (wie Curtius' griechische Geschichte, Mommsen's römische Geschichte, Jhne's römische Geschichte), sondern es wurde vielmehr von dem großen Reichthum unserer Litteratur an Specialwerken über die Geschichte einzelner Völker und an trefflichen Monogra-phieen über einzelne Personen und Ereignisse ein um so ausgedehnterer Gebrauch gemacht, je weniger vorausgesetzt werden kann, daß diese beiden Gattungen historischer Arbeiten in den Händen vieler Lehrer dieses Faches sein werden. Doch nicht bloß für den Vortrag des Lehrers, dem die meisten Abschnitte nach Umfang und Fassung ohne Weiteres zu Grunde gelegt werden können, soll die gegenwärtige Sammlung bestimmt fern, sondern sie bezweckt, auch dem Schüler ein geeignetes Hülssmittel zur Ergänzung, Belebung und Wiederholung des Unterrichts darzubieten, und namentlich auch den Schüler-bibliotheken höherer Lehranstalten einen Ersatz zu leisten für den schon aus pädagogischen Rücksichten vorhandenen Mangel an Hauptwerken; -deßhalb ist hier, wie in des Herausgebers, gleichzeitig in zweiter Auflage erscheinenden, „Charakteristiken zur vergleichenden Erd- und Völkerkunde", alles dasjenige ferngehalten, was in religiöser, sittlicher und politischer Beziehung irgend Bedenken erregen könnte und was die frühzeitige Lectüre mancher größeren Werke, abgesehen von ihrer zu wissenschaftlichen Fassung, nicht rathsam macht. Möge das freundliche Wohlwollen, welches den historischgeographischen Lehrbüchern des Herausgebers im In- und Auslande in so ungewöhnlichem Maße zu Theil geworden ist, sich auch auf die den bezeichneten doppelten Zweck verfolgenden Commentare zu denselben ausdehnen!

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 106

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
106 vii Die Aegyptier. was eine Regierung aus dem Serail heißt, einen anschaulichen Begriff zu machen. Die Befriedigung persönlicher Leidenschaften, der Rache und des Hasses nicht weniger als der Wollust und Eitelkeit, wird hier das Triebrad des Ganzen; die Ausbrüche der Weiberrache und des Weiberhasses waren schrecklich, und nicht ohne Schaudern liest man die Erzählungen der fürchterlichen Hinrichtungen, die mit den ausgesuchtesten Martern auf ihre Veranstaltung vollzogen wurden, sobald sie vom Könige die Erlaubniß dazu erschlichen hatten.*) Durch diese Ursachen zusammengenommen, bereitete sich die persische Monarchie in dem zweiten Jahrhundert ihrer Existenz selber ihren Untergang vor. Sie folgte darin dem Beispiel aller großen despotischen Staaten, die sich zuerst in sich selber auflösen, und dann bei einem Stoß von außen in Trümmer zusammenstürzen. C. Die Culturvölker Afrlka's. Vii. D i e Aegyptier. 32, Die weltgeschichtliche Bedeutung -er Aegyptier. (Nach Chr. Carl Zosias Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte, Heinrich Stephan, das heutige Aegypten, und Anderen, bearbeitet vom Herausgeber.) Was ein Volk für die Menschheit wirklich gewesen, das erkennt diese erst, wenn das Treiben der Mächtigen verstummt ist, wenn Große und Kleine in Grabesstille ruhen, und am besten, wenn ein neuer Tag der Weltgeschichte angebrochen ist. Da schwinden allerdings Jahrtausende in einen kurzen und unrühmlichen Tag zusammen; die Selbstsucht, sei es einer Dynastie oder eines Volkes, zählt für nichts: wie ihr eigenstes Werk Verneinung, so ist ihr verdienter Lohn Vergessenheit oder Fluch. Aber es treten auch verkannte, bescheidene Größen nun in ihrem wahren Lichte hervor, Einzelne und Völker. Kleine, vielleicht während ihres geschichtlichen Tages meist nur verfolgte und verkannte, auch wohl gemordete Persönlichkeiten, und gescholtene, zertretene Völker leuchten als Sterne in der Mlcht der Vergangenheit. So sind auch im Alterthum die mächtigen, über einen großen Länderraum ausgedehnten Nationen und diejenigen, welche zu einer vorübergehenden Weltherrschaft gelangten, wie die Assyrier, Babylonier. Meder, Perser, Mace-donier, ungleich weniger bedeutend für die Cultur, als einzelne kleinere, auf ein engeres Gebiet beschränkte und aus einer Fremdherrschaft in die andere übergehende Völker. Dabei tritt die eigenthümliche Erscheinung hervor, daß *) Siehe oben Seite 102.

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 185

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
55. Die Wanderung der Dorier und ihre Folgen. 185 zukommt, und daß bei gemeinsamen Mahlzeiten ihm außer dem Ehrenplatze auch größere Portionen und vollere Becher gebühren. Aeußerliche Abzeichen der königlichen Würde in Kleidung oder Schmuck werden nirgends erwähnt. Zwar ist häufig genug von purpurnen Zeugen, Teppichen und Geräthen die Rebe, aber aus allem diesem ist nichts weiter zu entnehmen, als daß die Purpurfarbe für die schönste und köstlichste, und darum den Fürsten wie den Göttern vorzugsweise geziemend angesehen wurde; als eine besondere Auszeichnung der Könige aber, deren nur sie, und nicht auch Andere, denen ihre Mittel es erlaubten,' sich hätten bedienen dürfen, finden wir sie nirgends bezeichnet. Noch weniger kommen Diademe, Kronen oder ähnlicher Kopfschmuck vor, und es ist auch hinlänglich bekannt, daß in i der historischen Zeit vor Alexander dem Großen und seinen Diadochen griechische Fürsten dergleichen nicht getragen haben. Nur allein das Scepter laßt sich als ein der königlichen Würde besonders zugehöriges Zeichen erkennen, schon aus dem ihnen davon gewöhnlich gegebenen Beiworte axrjmov'/o^ fcept ertragende, oder au? Ausdrücken, in welchen Scepter als gleichbedeutend für Herrschaft des Königs gesetzt wird: „die Völker sind seinem Scepter unterworfen, zollen unter seinem Scepter ihre Steuer". 55. Die Wanderung der Bortet*) und ihre Folgen. (Nach K. Fr. Hermann, Lehrbuch der griechischen Staatsalterthümer.) Phthivtis, das älteste Hellas, wird als Ursitz der Dorier unter dem mythischen Stammvater Deukalion bezeichnet. Später haben sie das dryopische Land zwischen Parnaß und Oeta erobert, von wo aus sie dann im Gefolge der Herakliden ihren Zug nach Süden fortsetzen. Hier scheint ihnen der Isthmus lange einen unüberwindlichen Damm in den Weg gestellt zu haben, bis sie endlich im Jahre 1104 v. Chr. eine andere Straße einschlugen, und mit Aetolern unter Oxylus verbündet, über die Meerenge von Rhium tu den Peloponnes eindrangen. Von den Pelasgem, welche der Sage nach in der Urzeit den größten Theil des Peloponnes in zwei oder drei großen Reichen besessen hatten, fanden die Dorier nur die Arkadier noch übrig, die, obschon durch Trennung in viele kleinere Staaten geschwächt, ihre Unabhängigkeit auch ferner glücklich bewahrten. Ueber Argolis und Lacedämon herrschte das achäische Königshaus der Atriden in Mycenae, dessen Besitzungen Agamemnon's Sohn Orestes durch Verheirathung mit Menelaus' Tochter Hermione vereinigt hatte. Auch Messenien gehorchte diesen; das Reich der Neliden in Phlus an der Küste *) Nach neueren Ansichten fällt der trojanische Krieg nach der Wanderung der Dorier. Vgl. Jahn's Jahrbuch 51, S. 205, und E. Curtius' griech. Geschichte I. S. 113 (3. Auflage).

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 207

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
61. Reform der spartanischen Verfassung; die Cphoren. 207 ihnen aus und wohnten seitdem gemeinsam in der neuen Stadt Messana. Aristomenes ging nach Rhodus, und im Begriff, an Ardys, dem Könige von Lydien, und Phraortes, dem Könige von Medien, den Spartanern Feinde zu erwecken, starb er, ward ehrenvoll begraben und als ein Held verehrt. So endete Messenien 668 Jahre vor Chr., nach rühmlichem Kampfe für eine wahrscheinlich gerechte Sache?) Die Spartaner vertheilten jetzt das durch seine Größe und Fruchtbarkeit für sie höchst wichtige Gebiet, und machten die Bewohner, ursprünglich Brüder und Stammgenossen, zu leibeigenen Unterthanen. 61. Reform der spartanischen tierfaflnng; die Ephoren. (Nachmax Duncker, Geschichte des Alterthums, zum Theil bearbeitet vom Herausgeber.) Der Herrschaft des spartanischen Adels (der eigentlichen Spartiaten) drohte eine doppelte Gefahr, einmal von ihren Unterthanen, den Periöken, wenn sich aus ihnen durch Aufblühen des Handels in den Hafenplätzen Messeniens und Lakoniens ein wohlhabender Bürgerstand bildete, wie es im Norden des Peloponneses (Korinth, Sicyon) bereits geschehen war; nähere und schlimmere Gefahren aber hatte der Adel von seinen Oberhäuptern, den Königen, zu erwarten, wenn diese der ihnen durch Lykurg auferlegten Beschränkungen, der Souverainetät des Adels, müde, die Wege der Tyrannen von Korinth und Sicyon einschlugen, wenn einer derselben sich an die Spitze der Periöken und Heloten stellte und, um die Adelsherrschaft zu stürzen, diesen gleiche Rechte mit ihren bisherigen Herren verhieß. Einer solchen Coalition des Königthums mit den Periöken und Heloten konnte die Macht der Adelsgeschlechter, zumal bei der demokratischen Richtung der Zeit, welche der Herrschaft der Spartaner widerstrebte, unmöglich gewachsen sein, um so weniger, als die kriegerische Tüchtigkeit des Adels, die *) Wie unsicher der historische Gehalt der Sage von Aristomenes sei, beweis't am stärksten der Umstand, daß die Ueberlieferung ihn bald zum Helden des ersten, bald zu dem des zweiten Krieges macht. Diodor läßt die Frage unentschieden, und Pausanias, der uns einen Auszug aus der Aristomene'is des Rhianus, eines Dichters im 3. Jahrh, vor Chr., aufbewahrt hat, welcher der obigen Erzählung zu Grunde liegt, begnügt sich, zu sagen, daß Aristomenes „seiner Meinung nach dem späteren Kriege angehöre", in welchen ihn auch das Gedicht des Rhianus setzt. Die Messenier häuften auf den Heros ihres Landes die größten Thaten in der Schlacht, die kühnsten und verwegensten Anschläge, die schlaueste List, und nicht der Uebermacht oder der Tapferkeit der Spartaner unterliegt Messenien, sondern dem doppelten Verrath, nämlich dem des arkadischen Königs und dem eines ehebrecherischen Sclaven. Historisch scheint die Unterstützung, welche die Arkader den Messeniern leisteten, weil die Spartaner versuchten, ihre Grenze gegen Arkadien hin vorzurücken. Vergl. Max Duncker, Geschichte des Alterthums, Iii., S. 428 ff. Zur Kritik der Sage vergleiche auch K. O. Müller's Dorier, I., 141 —152.

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 343

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
95. Alexander und die Griechen. 343 diese Schranken zu durchbrechen. Der großen religiösen Vereinigung folgte eine politische durch die Hochzeit im großartigsten Stil, welche er mit seinem Heere zu Susa feierte (s. Nro. 98). An einem und demselben Tage ward der Orient mit dem Occibent vermählt. Und damit diese Verbindung eine dauernde, nachhaltige werde, überzog er den eroberten Orient mit einem Netze von Colonieen. Er hat in der kurzen Zeit seiner absoluten Herrschaft im Morgenlande über 70 ganz neue Städte, darunter 18 mit dem Namen Alexandrien, gegründet und zum größten Theile mit Macedoniern und Griechen bevölkert, abgesehen von den Städten, die er durch macebonische Besatzungen gräcisirte und zu Vorbilbern römischer Militaircolonieen machte. Diese Auffrischung des dumpf hinbrütenden Orients durch den kräftigern Occibent hat wesentlich dazu beigetragen, das alte Vorurtheil der Griechen gegen die Barbaren vernichten und die gleichmäßige Anerkennung der Menschenwürde anbahnen zu Helsen. Auch hier liefert die Geschichte den immer von Neuem bestätigten Beweis, daß Alles, was die Völker Großes ausgeführt haben, nicht durch die Masse, sondern durch die großen Gedanken und den kraftvollen Willen eines Einzigen vollbracht worden ist, der die Masse mit sich fortriß. 95. Alexander und die Griechen. snach Arnold Schäfer, Demosthenes und seine Zeit, bearbeitet vom Herausgeber.) Der unerwartete Thronwechsel in Macedonien bot, selbst nach dem Urtheile der Freunde Alexander's, den Griechen die beste Gelegenheit, das mit Waffengewalt ihnen aufgezwungene Joch abzuwerfen. Die Thronfolge Alexander's war durch Philipp's Vermählung mit der schönen Kleopatta, der Nichte seines Generals Malus, eine Zeit lang in Frage gestellt (s. S. 339). Daß Malus mit einem Theile des Adels sich wider Alexander auflehnen werde, ließ sich mit Wahrscheinlichkeit annehmen, und damit war das Zeichen zu einem der innern Kriege gegeben, die schon so oft bei früheren Thronverän-derungen die Kräfte Macedoniens zerrüttet hatten. Außerbem waren die nördlichen Völker, übet welche fein Vater die Herrschaft errungen, zum Abfalle bereit, und durch Griechenland ging eine allgemeine Bewegung: athenische Gesandtschaften, auf Betreiben des Demosthenes abgesandt, um zum Kampfe für die Unabhängigkeit aufzurufen, fanden aller Orten willkommene Ausnahme, denn allgemein ward in Griechenland die macedonifche Oberhoheit als entwürdigend anerkannt. Aber wie vielfältig auch zum Kriege gerüstet ward, noch war man nicht bereit, den Kampf aufzunehmen, als Alexander mit raschem Entschlüsse von Macedonien aufbrach, um durch sein unerwartetes Erscheinen die feindseligen

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 417

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
114. Roms älteste Verfassung. 417 die sabinischen Frauen, ihre Kinder im Arme, und ihrem Flehen und ihren Thränen gelingt es, Jene zu trennen, denn von den Bitten ihrer Töchter und Schwestern gerührt, reichten die Sabiner die Hand zum Frieden und Bündniß. Römer und Sabiner verbanden sich zu einem Volke und zu einem Doppelstaate, dessen beide Herrscher fortan zu Rom wohnen sollten. Nur kurze Zeit herrschten Romulus und Titus Tatius vereint über Römer und Sabiner, denn Titus tatius fällt zu Lavinium unter den Händen der Laurenter, die an ihm und den Seinen Rache dafür übten, daß des Ta-tius Verwandte, das Völkerrecht verletzend, laurentische Gesandte beleidigt hatten. Romulus, von nun an Alleinherrscher in Rom, kämpft darauf glücklich gegen Fidenä und Veji, und bethätigte sowohl durch seinen Waffenruhm, der dem Numa einen 40jährigen Frieden gewährte, als durch die Vergrößerung und Erweiterung der römischen.herrschaft seine Abkunft von Göttern und seine Ansprüche, in deren Kreis einst aufgenommen zu werden. Der Krieg gegen Veji war die letzte Waffenthat des Romulus, denn als er vor der Stadt an der palus capreae (am späteren Circus Flaminius der versammelten Menge Recht sprach und das Heer musterte, da verschwand plötzlich die Sonne hinter Wetterwolken, die einen schweren Regen zur Erde hinabsendeten; der Donner rollte und die Blitze zuckten von allen Seiten. Erschreckt floh die Menge aus einander, den König aber entführten die Rosse seines Vaters zum Himmel. Als das Wetter sich verzogen hatte, und alles Suchen nach dem König vergeblich war, da erfaßte Jammer und Betrübniß das Volk. Plötzlich aber tritt Julius Proculus unter die klagende Menge und erzählt, wie ihm, als er von Alba longa nach Rom ging, Romulus schöner und größer, als da er noch unter den Menschen weilte, erschienen und zu ihm etwa Folgendes gesprochen habe: „Gehe hin und hemme die Klagen der Römer, sage ihnen, es sei der Wille der Götter, daß sie fortan ihrem geschiedenen Könige als Quirinus göttliche Ehre erweisen. Verkünde ihnen zugleich, wie es im Rathe der Götter beschlossen, daß Rom das Haupt des Erdkreises sein, und daß keine menschliche Macht den Waffen der Römer Widerstand zu leisten im Stande sein werde; darum sollen sie und ihre Nachkommen das Kriegswesen pflegen." Die Menge glaubte an das Wunder und die eben noch bei dem Volk und Heere ungestüme Sehnsucht nach Romulus verschwand bei dem Gedanken seiner Unsterblichkeit. 114. Horns älteste Verfassung. (Nach Ferd. Walter, Geschichte des römischen Rechts bis auf Zustinian, bearbeitet vom Herausgeber.) Mit dem kleinen Staate des erobernden latinischen Stammes der Ram-nes vereinigte sich eine sabinische Völkerschaft, die Tities, so daß beide Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aufl. 27
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